Page 244 - Handbuch Internet of Things
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HANDBUCH INTERNET OF THINGS
Kapitel 5.2 / Car to X
analysiert und aggregiert werden, um schnell auf Nutzerbedürfnisse zu reagieren oder pro- aktiv das Interesse an vorhandenen oder neu vorgeschlagenen Angeboten bei Nutzern zu stimulieren.
Auch an anderen Stellen fallen im Verkehrs- system zukün ig große Datenmengen neu- er Qualität an – zum Beispiel aufgrund ver- schiedener Initiativen zur Digitalisierung der Verkehrsinfrastruktur und der zunehmen- den Grade an Vernetzung und Automatisie- rung im Bereich der Fahrzeuge (→ vernetzte und automatisierte Fahrzeuge im Sinne rol- lender Sensorplattformen). Diese bieten neue Ansatzpunkte für eine intelligente, datenba- sierte Verkehrsbeein ussung/-steuerung. Da- rüber hinaus ist das  ema der Sektorenkop- pelung mithilfe von IKT-Plattformen sehr gut abbildbar – zum Beispiel für ein integriertes Verkehrs- und Energiemanagement, wie es un- ter anderem im Kontext der Elektromobilität notwendig wird und am DLR prototypisch in einem Forschungsprojekt getestet wird. Gera- de die Elektromobilität auf Basis regenerativer Energien kann sich zu einem zentralen Be- standteil eines smarten und ressourcenscho- nenden urbanen Lebens entwickeln. Zusätzlich ist ein intelligentes Netzmanagement über  e- xible Speicher gefordert. Die Zauberformel der Zukun  könnte lauten: „Vehicle to Grid“. Das heißt, die Fahrzeuge werden selbst zu Energie- speichern. Elektrisch angetriebene Fahrzeuge werden so zu „Cross-Innovations“.
4. Digitalisierung des Verkehrssystems
Digitalisierung des Verkehrssystems bedeutet nicht nur die (informations-)technische Inte- gration von Rechenkapazität und Kommuni- kationstechnologienineineheutebereitsbe-
stehende Verkehrsinfrastruktur. Es bestehen zudem Möglichkeiten, etablierte Verkehrsinf- rastrukturen und das damit verbundene Stra- ßenmobiliar digital zu repräsentieren. Auch Verkehrsräume lassen sich digital abbilden. Dies ist der Schlüssel zu einer  exiblen und bedarfsgerechten Nutzung von Räumen, so- dass für Spitzenlasten ausgelegte Verkehrsin- frastrukturen deutlich schlanker umgesetzt werden können. Hierdurch entstehen zum Beispiel Potenziale zur Steigerung der Attrak- tivität urbaner Räume, die Zerschneidung von Quartieren kann reduziert und attrakti- ve Elemente urbaner Strukturen und urbanen Lebens können in den Mittelpunkt gerückt werden.
Ergänzend kann in strukturschwachen Regi- onen die Grundversorgung mit Mobilitäts- und Transportlösungen mit intelligenten An- geboten aufrechterhalten werden. Dem digi- talisierten Verkehrssystem soll auch hier der Mensch als Maßstab zugrunde liegen, wie sich das auch in den aktuellen Stadt- und Raum- planungsparadigmen widerspiegelt.
5. Testfelder für automatisiertes und vernetztes Fahren sowie für innovative Mobilitätskonzepte
Die Anzahl der zukün ig zu beherrschenden Einzeltechnologien ist groß – Digitalisierung, Vernetzung und Automatisierung –, und be- reits die Einführung automatisierter und ver- netzter Straßenfahrzeuge ist ein ambitionier- tes Vorhaben: Über Laserscanner, Radare, Kameras etc. werden die Fahrzeuge „sehen“ können. Sie werden ihre Position stets hinrei- chend genau kennen und diese mit adäquaten digitalen Karten zusammenführen. Mittels verschiedener Kommunikationstechnologi-
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Ausblicke & Zukun 























































































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