Page 16 - Handbuch Internet of Things
P. 16

HANDBUCH INTERNET OF THINGS
Kapitel 1 / Einleitung
genständig Aufgaben ausführen, mit anderen Produkten kommunizieren, sich selbstständig updaten bzw. an veränderte Kundenbedürfnis- se anpassen, laufende Kosten senken und den „Return on Investment“ (ROI) erhöhen sowie Risiken und Gefahren voraussehen und Abhil- fe scha en.
2020 ein geschätzter Markt von sieben Billionen US-Dollar
Laut einer IHS-Studie von 2015 gab es zum damaligen Zeitpunkt bereits 15 Milliarden Geräte, die über das IoT verbunden waren, wobei die Experten damit rechneten, dass sich diese Zahl nach Schätzungen bis 2025 auf 75 Milliarden verfün achen wird. Eine IDC-Un- tersuchung von 2014 rechnet im Jahr 2020 mit einem Markt von sieben Billionen US-Dollar, das entspricht in etwa dem Bruttoinlandspro- dukt Deutschlands und Frankreichs zusam- mengenommen. Es handelt sich wohlgemerkt um konservative Schätzungen, die inzwischen nach oben hin korrigiert werden dür en. Die Vorteile des IoT für die Unternehmen, die Chancen zu nutzen verstehen, sind vielfältig: Produktivitätssteigerungen (nach Schätzun- gen von McKinsey zwischen 2,5 und fünf Pro- zent)(1), Kosteneinsparungen, geringere Aus- fallzeiten und höhere Auslastung, Verbesse- rung des Images des Unternehmens ( ema Kundenzufriedenheit), höherer Innovations- grad, steigende Umsätze. Eine IDC-Studie in Zusammenarbeit mit der Computerwoche, CIO, ChannelPartner und TecChannel (IT im Mittelstand) zu IoT-Projekten in deutschen Unternehmen kommt zu dem Ergebnis, dass über 70 % der befragten Unternehmen sehr zufrieden bzw. zufrieden mit dem Projekt wa- ren, hingegen nur knapp 8 % eher nicht oder
nicht zufrieden. Kein einziges IoT-Projekt sei gescheitert. Bei den Nennungen, woran der Projekterfolg gemessen wurde, – hierbei wa- ren Mehrfachnennungen möglich – lagen die Produktivitätssteigerung mit über 51 % an erster, die geringeren Ausfallzeiten mit mehr als 47 % an zweiter und Kostensenkungen mit 43 % an dritter Stelle, während nur knapp 24 % höhere Umsätze als Kriterium nannten.(2)
„Learning and Scaling Markets“
Was bedeutet dies nun für die Unternehmen, die noch kein einziges IoT-Projekt am Laufen haben? Experten unterscheiden grundsätz- lich zwischen „Learning Markets“ und „Sca- ling Markets“. Typisch für die „Learning Mar- kets“ sind die Innovatoren, Unternehmen, die in diesem Fall sehr frühzeitig die Möglichkei- ten des IoT erkannt und auch in Form noch unreifer Produkte umgesetzt haben – eine Art Speerspitze und Trendsetter, die das Risiko nicht scheuen. Ihnen folgen die „frühen An- wender“, eine breitere Schicht von Unterneh- men als die Innovatoren, die nach den Erfah- rungen der Innovatoren die Chancen der neu- en Technologie für sich nutzen wollen. Wir be nden uns momentan immer noch im „ler- nenden Markt“, in dem es immer noch „Tri- al and Error“ gibt. Folgen wird der „Scaling Market“, der dadurch gekennzeichnet ist, dass sich die Vorteile herumgesprochen haben, so- dass eine wachsende Zahl von Unternehmen (eine Mehrheit, zuerst eine „Early Majority“, dann eine „Late Majority“) die Technologie nutzen. Das Nachsehen dür en die „Lag- gards“, die Nachzügler, haben, die Wettbe- werbsnachteile in allen Bereichen vom Image über den Umsatz bis zur Produktivität riskie- ren. Hierbei ist allerdings zu berücksichtigen,
17
Treiber & Trends

























































































   14   15   16   17   18