Page 101 - Handbuch Internet of Things
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Kapitel 2.6 / E-Health
HANDBUCH INTERNET OF THINGS
zierte Informationen das Operieren. Der Chi- rurg muss nicht mehr seinen Kopf zum Mo- nitor heben, sondern kann sich komplett auf den Patienten konzentrieren. In Zukun  sol- len Mediziner während einer Operation pass- genau CT- und MRT-Bilder über den Patien- ten eingeblendet bekommen, um bestimmte Bereiche besser lokalisieren zu können.
Ein Forscherteam der RWTH und FH Aachen präsentierte im Juni eine 3-D-Betrachtung ei- nes stark verlagerten Kiefergelenkbruchs mit- tels einer Virtual-Reality-Brille. Dabei wurde deutlich, wie hilfreich eine solche Darstellung für den Chirurgen bei der Planung seines Ein- gri s sein kann. Natürlich ist diese Technolo- gie auch während der fachärztlichen Ausbil- dung oder während des Studiums besonders vielversprechend.
Digitale Gesundheitsakte
Gesundheitsminister Jens Spahn will, dass ab 2021 Versicherte generell ihre Patientendaten auch per Handy oder Tablet einsehen können. Während die Techniker Krankenkasse und die AOK eine eigene Lösung anbieten, ist „vivy“ ein Gemeinscha sprojekt diverser anderer privater und gesetzlicher Krankenkassen. Die App ist dabei elektronische Gesundheitsakte und persönliche Assistentin zugleich. Sie hil  bei der Einhaltung von Medikationsplänen oder erinnert an den nächsten Impf- / Vorsor- getermin. Welche Daten wann an wen über- mittelt werden, entscheidet der Nutzer selbst. Auch soll technisch und organisatorisch si- chergestellt sein, dass Krankenversicherungen
keinen Zugri  auf persönliche Daten bekom- men können. Akzeptanz und Vertrauen in derartige Produkte fehlt allerdings dennoch in breiten Schichten der Bevölkerung.
Sicherheitsbedenken
Vernetzte Geräte bilden naturgemäß eine An- gri s äche für Hacker. Neben unseren Ge- sundheitsdaten kann dadurch auch unmittel- bar unser Leben bedroht werden, bspw. wenn der Herzschrittmacher gehackt wird. Nach dem Medizinproduktgesetz müssen vernetz- te Medizingeräte zwar besonders hohe Sicher- heits- und Qualitätsau agen erfüllen, doch absolute Sicherheit kann auch dadurch nie gewährleistet werden. Das Potenzial das Le- ben vor allem von Risikopatienten deutlich sicherer zu machen, scheint dabei aktuell die Risiken mehr als aufzuwiegen. Dies darf aber nicht dazu führen, verstärkte Sicherheitsmaß- nahmen zu vernachlässigen. //
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