Page 19 - Handbuch Internet of Things
P. 19

20
Kapitel 1 / Einleitung
HANDBUCH INTERNET OF THINGS
und Marktanteile zu erobern. Deutlich spür- bar ist der Trend vieler Unternehmen, sich vom Produkthersteller zum Serviceanbieter zu wandeln. Dieser basiert auf der Annah- me, dass viele Kunden bestimmte Dinge nicht besitzen, sondern einfach einen Service nut- zen wollen. So können produktlose, digita- le Dienstleistungen gescha en oder die oben genannten Dienstleistungen erweitert wer- den – bspw. beim Transportdienstleister Uber mit seiner entsprechenden App. Uber selbst besitzt keinen eigenen Fuhrpark, was es dem Unternehmen erlaubt, kostengünstiger als die Taxiunternehmen, aber dennoch rentabel zu arbeiten. Ein weiteres Beispiel ist AirBnB, das Unternehmen, bei dem mutmaßlich weltweit die meisten Übernachtungen gebucht wer- den, das aber selbst kein einziges Hotelbett besitzt. Findigen Unternehmern erö net das
„IoT zudem die Möglichkeit, innerhalb kurzer Zeit etablierte Unternehmen zu verdrängen und zu Marktführern aufzusteigen. Umge- kehrt sind etablierte Unternehmen gefordert, Szenarien zu entwickeln, wie sie sich an der
Deutlich spürbar ist der Trend vieler Unternehmen vom Pro- duktanbieter zum Serviceanbie- ter. Dieser basiert auf der An- nahme, dass viele Kunden be- stimmte Dinge nicht besitzen, sondern einfach einen Service nutzen wollen.
Spitze behaupten können. Wer dabei das IoT außer Acht lässt, für den gilt der alte Satz: Wer nicht mit der Zeit geht, geht mit der Zeit.
Entwicklung IoT-spezi scher Geschä s- modelle: ein Vier-Phasen-Modell
Wie aber Ansätze entwickeln, um IoT-spezi - sche Geschä smodelle zu entwickeln? Bilgeri u. a. haben dafür ein Workshop-Modell ent- wickelt, auf das Unternehmen zurückgreifen können. Es besteht aus vier Phasen: der Idea- tion, der Präparation, der Evaluation und dem Skaling. Am Anfang steht die Ideenentwick- lung(3). Das Team sollte in diesem Fall nach Möglichkeit interdisziplinär zusammengesetzt sein und hierarchiefrei diskutieren. Es soll- te Vorfestlegungen vermeiden und „iterativ“ vorgehen, sprich, es sollte einen Schritt nach dem anderen tun. Sinnvoll ist es, auf bewähr- te Techniken wie das Design  inking zurück- zugreifen. Design- inking-Prozesse gliedern sich, generell gesprochen, in folgende Punkte: verstehen, beobachten, Sichtweise de nieren, Ideen  nden, Prototyp entwickeln, testen. Was bedeutet dies nun konkret für die Entwicklung eines IoT-spezi schen Geschä smodells? Aus- gehend von einer grundlegenden „Vision“ wer- den in der ersten Phase der Ideen ndung im Brainstorming mehrere Ideen entwickelt, die in einer Longlist zusammengefasst und bewer- tet werden. Diese wird auf eine Shortlist redu- ziert. In der zweiten Phase werden diese Ide- en der Shortlist im Hinblick auf die Kunden- perspektive sowie auf die Beziehungen zu den „Stakeholdern“, also zum Beispiel Lieferanten, Investoren, breite Ö entlichkeit, analysiert. Fragestellungen wären etwa, welche Fähigkei- ten zur Umsetzung im Unternehmen benötigt werden, welche Vorteile sich für Geschä spart-
“

























































































   17   18   19   20   21