Page 69 - Handbuch Internet of Things
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Kapitel 1.10 / Logistik: Nervensystem des Handels
HANDBUCH INTERNET OF THINGS
gen beitragen und neue Geschä sfelder erö - nen. Diese Wirkungen einer digitalen Trans- formation werden von einer Mehrzahl der Handelsunternehmen (74,5 %) bestätigt.
Um erfolgreich digitalisieren zu können, wird zunächst eine Datenbasis benötigt, die über Unternehmensgrenzen hinaus auswertbar ist. Zur Erfassung, Speicherung und Übertra- gung von Daten existieren im Handel bereits umfassende Ansätze, denn die Objektver- folgung auf Produktebene ist dort essenziell. Über 60 Prozent der Unternehmen nutzen 2-D-Codes – und kaum RFID. Die Vision ei- ner Supply Chain, die sich mithilfe von RFID- markierten Produkten darstellen lässt, wird von der Praxis noch nicht getragen.
Der Einsatz von Sensoren an Behältern, Lade- hilfs- und Transportmitteln wird attraktiver: Sie sind nützliche Datenquelle und Verfolger von Betriebszuständen zugleich und können Handlungen auslösen. Sensorik wird als mit- tel- bis hochrelevant eingeschätzt – im Handel geringer als im verarbeitenden Gewerbe. Fast 40 Prozent der Handelsunternehmen planen keine Einführung von Sensorik, in der Pro-
duktion nutzen sie mehr als die Hälfte in- tensiv. Die Auswertung von gespeicherten In- formationen über Kapazitäten, Au räge oder Kun-den wird im Handel seit Jahren betrie- ben, beispielsweise die elektronische Abwick- lung von Au rägen und die kennzahlenge- stützte Ableitung von Maßnahmen. Predictive Analytics und Predictive Maintenance ermög- lichen Optimierungen in Geschä sprozessen.
Die komplette Umstellung von IT-Systemen ist für Unternehmen o  schwer umsetzbar. Alt-Systeme müssen angebunden und Pro- duktivsysteme ersetzt werden, denn die IT- Landscha  in den Unternehmen hat sich un-
 Verwandte emen
V Stammdatenmanagement im Zeitalter des IoT
V Digitales CRM: Verbesserung der Kundenansprache
V Asset Tracking, NFC, Beacons & Co.
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 Kernaussagen
Um zum Erfolg zu führen, erfordert die di- gitale Transformation einen konsequenten, aktiv gestalteten Unternehmenswandel. Dazu gehören die Weiterentwicklung von IT, Datennutzung, Förderung von Innova- tionen und die Schulung der Mitarbeiter. Der Prozess hat eine hohe Dynamik. Am Experimentieren und Nachjustieren führt
kein Weg vorbei. Gerade im Handel gibt der Kunde verstärkt den Takt vor. Nicht „Einkäufe erledigen“, sondern „Einkaufser- lebnisse  nden“. Reales und Digitales wird kombiniert. Um neue Einkaufserlebnisse wirtscha lich anbieten zu können, sind digitale Tools unerlässliche Schlüssel zum Erfolg.
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