Page 41 - Handbuch Internet of Things
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Kapitel 1.4 / KI - ein Begri , drei De nitionen
HANDBUCH INTERNET OF THINGS
eher über die Unterschiede zwischen maschi- neller und menschlicher Intelligenz nach und dass diese nicht nur besser zu verstehen, aber
„ebenso explizit zu gestalten sind. In diesem Zu- sammenhang geht es darum, genauer zu de - nieren, welchen Leitlinien wir folgen wollen und wie wir den Wertekanon in einem gesell- scha lichen Diskurs bestimmen können.
Digitalisierung ist ein mächtiges Instrumentarium. Sie kann ge- sellscha liche E ekte verstärken oder abschwächen, sowohl im Positiven als auch im Nega“tiven.
Wo und wann hört der Spaß auf und wie sollte das Risiko- und Chancenmanagement gestaltet werden?
Noch immer haben die Ingenieurinnen und Ingenieure – zumindest die große Mehrheit – in allen Disziplinen hochprofessionelle Be- rufsethiken entwickelt und setzen diese täg- lich um. Leider werden gegenwärtig in den Medien vor allem die Fälle gezeigt, bei denen diese Professionalität ignoriert wurde, sodass unzulängliche Prozesse oder schlichtes Fehl- verhalten zu Systemausfällen oder -versa- gen führen. Demgegenüber steht aber eben- so eine schiere Masse an Lösungen, bei denen die Technik schon heute eine Vielzahl von
Fragestellungen zuverlässiger, ausdauernder, umfassender, fairer wie auch schneller löst als der Mensch. Dabei geht es mit jeder neu- en Technologie schließlich auch darum, wie die Berufsethiken, die Entwicklungs-, Betrei- ber- und Absicherungsprozesse weiterzuent- wickeln sind. Aktuell laufen dazu diverse Dis- kurse, die sich mit den Fragen rund um Ethik, Kritikalität, Quali zierung, Zerti zierung wie auch Regulierung beschä igen. Rein mit dem Hintergrundwissen rund um das Engineering resilienter, robuster, sicherer und vertrauens- würdiger Systeme bin ich zuversichtlich, dass wir auch für die kommende KI oder weite- re IoT-Lösungen zeitnah die nötigen gesell- scha lichen, regulatorischen und technischen Ansätze entwickeln werden.
Können wir Maschinen Moral beibringen?
Maschinen werden vom Menschen program- miert, auch die sich „selbst programmieren- den“ Maschinen sind auf einer Meta-Ebene vom Menschen programmiert. Das ist der Zugang, über den wir die Qualitätsanforde- rungen und Gütekriterien, inklusive der Ope- rationalisierung von Ethik und Moral, ge- währleisten können. Dabei kommt es neben Ansätzen wie beispielsweise Safety by Design oder eben Fairness by Design auf die Über- prüfung an, dass die vereinbarten Kriterien algorithmisch umgesetzt, so waretechnisch angemessen implementiert, datenmäßig wohl repräsentiert und betriebstechnisch zuverläs- sig betrieben werden.
Wird Ihrer Meinung nach die KI die Zwei- klassengesellscha  weltweit fördern?
Als Technikerin möchte ich diese Frage dahin gehend beantworten, dass Digitalisierung als mächtiges Instrumentarium gesellscha liche






















































































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