Page 167 - Handbuch Internet of Things
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Kapitel 4.2 / 5G: Enabler für das IoT
HANDBUCH INTERNET OF THINGS
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Zukun , die Smart Factory, basiert auf sol- chen intelligenten Einheiten. Das bedeutet, die Zahl der vernetzten Dinge steigt: Dazu ge- hören etwa fahrerlose Transportfahrzeuge in der Logistik oder Transportbehälter, die ihre aktuelle Position und ihren Füllstand melden, aber auch Augmented-Reality-Brillen, die die Fabrikarbeiter durch komplexe Anwendun- gen und Arbeitsschritte führen.
Der große Unterschied zwischen heute und morgen: Heutige Vernetzungstechnologien sind größtenteils noch kabelgebunden. Hier kommen vor allem Ethernet- und Feldbus- Technologien zum Einsatz. Die Smart Facto- ry aber muss kabellos funktionieren, denn nur so wird die benötigte Mobilität und Flexibilität möglich – also etwa das Tracken einer Liefe- rung in einer komplexen Logistikkette. Heutige Funkverbindungen genügen jedoch kaum den Ansprüchen der Smart Factory, insbesondere in Hinblick auf Zuverlässigkeit, Latenzen und d„ie Möglichkeit, eine große Masse an Dingen miteinander – in Echtzeit – zu vernetzen.
bereits jetzt mit Narrowband-IoT und M2M- Kommunikation Technologien und Konzepte, die die Vernetzung zwischen Dingen bzw. Ma- schinen möglich machen. Narrowband-IoT ist als 3GPP-Standard Teil von „Long Term Evolution“ (LTE). Er funktioniert über simp- le Funkmodule, die per Plug & Play installiert werden und günstig in der Anscha ung und im Betrieb sind – und somit ideal für IoT-An- wendungen, die nur ab und zu kleine Daten- mengen versenden. An Narrowband-IoT lässt sich bereits ablesen, was den 5G-Standard gegenüber seinen Vorgängern so besonders macht: Bei Industrieanwendungen wie dem IoT geht es nur selten um große Bandbreite und hohe Geschwindigkeiten. Vielmehr müs- sen kleine Datenmengen zuverlässig übertra- gen werden – auch in schwierigen Umgebun- gen und über große Distanzen.
Das Netzwerk in Scheiben schneiden
Die Herausforderung, die der 5G-Standard meistern muss, liegt auch und besonders in der Zahl der Geräte, die sich im mobilen Netz be nden. Laut einer Prognose des US-ame- rikanischen Marktforschungsunternehmens IDC werden im Jahr 2020 etwa 1,8 Milliar- den Smartphones weltweit mobiles Internet nutzen – hinzu kommen bis zu 50 Milliarden vernetzte Fahrzeuge, Maschinen und sons- tige Geräte, die miteinander, mit der Cloud und mit den Nutzern kommunizieren. Die Lösung liegt darin, das Netz zu entzerren, je nach Anforderung. Das geschieht durch das sogenannte Network-Slicing. Dabei bekommt jede Anwendung das Netz, das sie benötigt, indem das Netz virtuell in Abschnitte oder Sub-Netze mit eigens de nierten Ressourcen- und Verfügbarkeits-Garantien unterteilt wird.
Erste Schritte auf dem Weg zur Smart Fac- tory sind heute schon möglich: So existieren
Die Herausforderung, die der 5G-Standard meistern muss, liegt auch und besonders in der Zahl der Geräte, die sich im mo- bilen Netz be nden.
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